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AutorenbildDennis Vorberg

Eigentlich ist das Leben leicht

Das Leben leicht zu nennen ist schon sehr gewagt, ich weiß.


Vor allem wenn man privilegiert in einem gut behüteten Zuhause aufgewachsen ist. Doch dieser Blogpost handelt nicht von mir oder dir, er handelt nicht von gut oder schlecht. Er handelt von der Stärke der Weisheit und der Freiheit, die das Leben für uns bereithält, wenn wir uns nicht selbst und gegenseitig im Wege stehen würden.


Der Moment, in dem wir geboren werden, ist unsere Welt gefüllt mit Liebe und Reinheit. Wir kennen keine Ungleichheiten, keine Grenzen oder Ängste. In diesem Moment sind wir nur eines: Wir SIND.


Diese Leichtigkeit trägt uns hinein bis ins Kindesalter. Klar gab es hier und da mal Höhen, Tiefen und Tränen. Doch noch während unsere Tränen über die Wangen liefen, fanden wir auch wieder einen Grund zu lachen. Und Schwupps war das Problem vergessen. Diese Unbeschwertheit und Losgelöstheit aller Regeln und Normen sind es, die das Leben aus Kinderperspektive so federleicht machen.


Doch mit steigendem Alter kommt Verantwortung. Verantwortung gegenüber anderen und uns selbst. Wir müssen Grenzen kennenlernen, Regeln verstehen und unsere gesellschaftliche Rolle finden und einnehmen. Die Unendlichkeit des Universums, die uns als Kind so fasziniert hat, wirkt plötzlich begrenzt und ganz und gar nicht frei.

Wo wir damals unberührt über jede Situation lachten, sagt uns plötzlich jemand, wir müssten das Leben ernst nehmen. Es gäbe Wichtigeres als Spaß zu haben. Und so verlernten wir die Unbeschwertheit.


Wo wir damals ohne drüber nachzudenken, die größten Träume träumten, sagte uns plötzlich jemand, wir müssten realistisch sein. Man könne im Leben nicht alles haben. Und so vergruben wir unsere Träume, unsere Visionen.


Wo wir damals unbefangen jedem Menschen ein Lächeln schenkten, sagte uns plötzlich jemand, wir müssten vorsichtig sein. Man könne nicht jedem vertrauen. Und so wuchs unser Misstrauen und wir bauten innere Mauern auf.


Wo wir damals kein Blatt vor den Mund nahmen, sagte uns plötzlich jemand, wir müssten unsere Zunge hüten. Man müsse sich konform verhalten, sich der Gesellschaft anpassen. Und so verloren wir unsere Stimme.


Wir wurden erwachsen. Geformt von den Regeln des Alltags verloren wir den Blick für das große Ganze. Wir vergaßen unsere Wurzeln, die uns halten, und den Freiraum, der sich um uns erstreckt. Regentropfen sind heute nichts weiter als das: ein Relikt eines Schauers. Das Grün der Bäume gedämpft. Die Geräusche um uns strapaziös. Das Lachen aufgesetzt. Die Möglichkeiten begrenzt.


Ich sage nicht, dass das Leben immer einfach ist. Doch im Grunde ist es leicht. Im Grunde, – das heißt in seiner ursprünglichsten Form. Unverbogen von den Meinungen anderer. Unberührt von unseren Erfahrungen. Rein und unbeschrieben. Und manchmal, wenn auch nur ganz kurz, sollten wir zu diesem Ursprung zurück.


Das Kind in uns darf hier und da mal raus. Lass es lachen aus tiefster Seele. Lass es staunen und entdecken mit großen Augen. Lass es lieben und träumen, als gäbe es keine Grenzen. Lass dich tragen von der Erde und beflügeln von der Unendlichkeit. Denn es gibt keinen Rahmen, der das Leben begrenzt.


Letztlich sind wir nur eines: Wir SIND. Und das ist Grund genug, das Leben zu genießen, uns frei zu machen und uns große Träume zu erlauben.

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