Nicht gewollt / poesie
- Dennis Vorberg
- 12. Jan.
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Jan.

Ich stehe hier, im grellen Schein, doch innerlich bin ich allein. Die Worte prasseln, wie Regen nieder, doch wo ist die Wärme, die ich so sehr spüre?
Von Anfang an – nicht gewollt. Ein Schatten, ein Fehler, der einfach nicht sollte. In Kinderaugen brennt das Licht, doch meines spiegelt Kälte – Wärme gibt es nicht.
"Du bist zu viel, zu laut, zu wild." Die Welt schaut weg, weil sie nicht fühlen will. Ich schreie, doch meine Stimme verhallt, wie ein Echo in der Leere, kalt.
Mama, Papa, schaut ihr nicht hin? Ich suche doch nur, dass ich wichtig bin. Ein Lächeln, ein Lob, ein kleines Zeichen, doch die Wände zu euch – sie bleiben die gleichen.
Die Tage vergehen, die Nächte sind schwer, der Schmerz, er wächst, ich fühle nichts mehr. Die Klinge spricht, wo Worte fehlen, lässt Blut die Einsamkeit verhehlen.
Doch da ist auch Wut – brennend, still. Ein Feuer, das nicht mehr löschen will. Warum bin ich hier, wenn ich nicht sein soll? Warum ist die Welt so taub, so hohl?
Doch dann – ein Hauch, ein Schimmer am Rand. Ein Mensch, eine Stimme, eine helfende Hand. "Du bist nicht nichts, du bist mehr, als du glaubst. Deine Narben erzählen, was du nie zu sagen traust."
Ich stehe hier, im grellen Schein, und plötzlich fühl ich – ich bin nicht allein. Die Kälte bleibt, doch die Flamme erlischt nie, denn in der Dunkelheit lebt auch ein Funken Magie.
Nicht gewollt, nicht geliebt, doch immer hier. Ich schreibe mein Leben – Zeile für Zeile – mit Wut, Schmerz und Kraft auf Papier.
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